Glühwürmchen

Luciferin und Luciferase. Diese beiden Chemikalien erzeugen gepaart mit Sauerstoff ein „kaltes Licht“. Was technisch klingt, sorgt in der Praxis jeden Sommer aufs Neue für eines der spektakulärsten Naturschauspiele in unseren Wäldern. Erst einzelne, dann einige dutzend und plötzlich hunderte Glühwürmchen ziehen stumm leuchtend ihre Bahnen durch den Wald. Scheinbar wahllos und doch mit System.

Getrieben werden sie von Liebe!

Gänsehaut-Fotografie

1490€ p.P.
22.06.2025 - 26.06.2025

Vor der Buchung bitte den Punkt “Ausrüstung & Voraussetzungen” lesen!

Atmosphäre

Makrofotografie im sommerlichen Naturparadies

  • Einzigartiges Naturschauspiel

  • Fotografieren in Buchenwäldern in Mitteldeutschland

  • Kleine Leuchtkäfer wohin das Auge blickt

  • einfache Anreise zur Mitte Deutschlands

  • lockere Atmosphäre in der Gruppe

Vision

Kreativer Input in der Gruppe

  • exklusive Förderung durch Hermann Hirsch

  • Förderung des individuellen Bildstils

  • tägliche Bildbesprechungen und Bearbeitungshilfe während des Workshops

  • moderne, abstrakte Bildsprache als mögliche Alternative

Ablauf

DER ABEND

Der Wald liegt still, die Sonne neigt sich dem Horizont. Noch ist es zu früh für Glühwürmchen, doch die Zeit bis dahin gehört der Makrofotografie. Zwischen den Halmen der Wiese blitzen Spinnennetze auf, Falter ruhen mit geschlossenen Flügeln, winzige Käfer klettern an Grashalmen. Wir vertiefen uns in die kleinen Details, vergessen für einen Moment, was noch vor uns liegt.

Dann folgt ein kurzer Moment der Vorbereitung. Hermann führt uns an die Stellen im Wald, die wir später für unsere Aufnahmen nutzen werden. Im Dunkeln könnte uns das Gelände sonst fremd und chaotisch erscheinen – jetzt wissen wir genau, wo wir stehen werden. Wo sich ein sanfter Hang für eine tiefere Perspektive eignet, wo die Bäume Lücken lassen, durch die wir die leuchtenden Flugbahnen sehen werden.

Das Abendessen nehmen wir am Waldrand ein. Die Luft ist lau, ein leises Zirpen liegt in der Dämmerung. Gespräche werden ruhiger, das Licht weicher. Dann ziehen wir uns zurück in den Wald. Die Dunkelheit legt sich wie ein Vorhang über uns, nimmt uns einen Sinn und schärft alle anderen.

Kurz nach zehn beginnt das Schauspiel. Erst vereinzelt, dann überall um uns herum – flirrende, tanzende Punkte im Schwarz. Ein leises Staunen geht durch die Gruppe. Hermann bewegt sich von Platz zu Platz, schaut durch unsere Kameras, gibt Hinweise. Ein paar Klicks, eine kleine Korrektur – und plötzlich sitzt alles. Die Linien, die wir gestern noch gesucht haben, erscheinen nun genau da, wo sie sollen.

Wir bleiben, bis das letzte Licht erlischt. Einige Glühwürmchen haben sich in Spinnennetzen verfangen, ihre Leiber leuchten ein letztes Mal auf. Wir halten die Kameras noch einmal still, ein letzter Versuch, ein letzter Moment. Dann packen wir ein, langsam, widerstrebend. Noch einmal durch die Wiese, noch einmal in die warme Nachtluft. Der Weg zurück ist dunkel, aber wir kennen ihn jetzt. Wir haben ihn schon vorher gesehen.


Der Morgen beginnt spät – und das ist auch gut so. Nach einer langen Nacht im Wald fühlt sich das Ausschlafen nicht wie Luxus, sondern wie eine Notwendigkeit an. Der Körper braucht die Erholung, denn die Stunden im Dunkeln sind fordernd – für die Augen, für die Konzentration. Vielleicht macht uns der ungewohnte Tagesrhythmus noch etwas zu schaffen, aber genau das gehört dazu.

Nach dem Frühstück versammeln wir uns um unsere Laptops. Erste Blicke auf die Bilder: flirrende Lichter, unscharfe Linien, ein scheinbares Durcheinander aus leuchtenden Spuren. Für einen Moment zweifeln wir. Glühwürmchen-Fotografie ist keine Perfektion aus der Kamera heraus. Die Magie entsteht erst am Computer. Wir lernen, das Rauschen zu bändigen, Lichtspuren zu überlagern, Mehrfachbelichtungen nachträglich zu erzeugen. Stück für Stück entstehen Bilder, die das Gefühl der letzten Nacht zurückholen.

Noch vor dem Mittag geht es um die Vorbereitung für den kommenden Abend. Waren unsere Einstellungen optimal? War die Belichtungszeit zu lang, die ISO-Zahl zu hoch? Hermann geht mit uns noch einmal die wichtigsten Punkte durch. Jede Kamera ist anders, jedes Glühwürmchen-Foto eine neue Herausforderung. Heute Abend werden wir uns an festen Punkten im Wald positionieren – Orte, die wir uns bereits im Hellen anschauen werden, um vorbereitet zu sein. Kein hektisches Suchen mehr, wenn die ersten Lichter aufflackern. Ein beruhigender Gedanke.

DER MORGEN


Der Tag

Diese Art der Fotografie ist intensiv. Anders als Tageslichtaufnahmen fordert sie nicht nur Technik, sondern auch Geduld und Vorstellungskraft. Die Nachbearbeitung lässt uns staunen, aber auch verstehen: Nicht jedes Bild wird perfekt, und das ist in Ordnung. Wir besprechen die Ergebnisse, entdecken kleine Details, die wir am Vorabend übersehen haben. Wo hätte eine tiefere Perspektive geholfen? Wann war der richtige Moment für eine längere Belichtung? Wir erkennen, dass Fehler keine Fehlschläge sind, sondern Hinweise darauf, wie wir uns weiterentwickeln können.

Nach der Bildbesprechung legen wir eine Pause ein. Die Köpfe sind voll mit Ideen für den Abend, doch jetzt ist Zeit zum Durchatmen. Im Schatten der Bäume dösen wir in der warmen Mittagssonne, lassen die Gedanken treiben. Ruhe, bevor die nächste Nacht beginnt.


Leistungen:

22.06.2025 - 26.06.2025

-Kleine Gruppe von maximal 8 Teilnehmenden

-Führung an die besten Stellen für Glühwürmchen

-Hilfestellung beim Fotografieren, Sichten und Bearbeiten der Bilder

-tägliche Bildbesprechung der gemachten Bilder

-Anreise, Unterkunft und die Verpflegung sind exklusive. Mehr dazu weiter unten bei “Unterbringung”

Vor der Buchung bitte den Punkt “Ausrüstung & Voraussetzungen” lesen!

Weitere Details & Infos

  • Voraussetzungen:

    Glühwürmchen zu fotografieren ist sehr anspruchsvoll. Es wird ein fortgeschrittenes Wissen über fotografische Techniken, wie Blende, ISO, Belichtungszeit vorausgesetzt. Zwingend benötigt werden außerdem:

    -Vollformatkamera

    -Lichtstarke Objektive zwischen 20 und 50mm mit einer Offenblende von mindestens f/1,8

    -Makroobjektiv

    -Stativ mit Kugelkopf

    -Leistungsstarker Computer für die Bildbearbeitung und nachträgliche Mehrfachbelichtungen

    -Photoshop (Bearbeitung mit Capture One oder Lightroom möglich. Für das nachträgliche Zusammensetzen der Bilder wird Photoshop vorausgesetzt)

    -Funk- / Kabelauslöser

  • Günstiges Leihequipment! Bei jedem gebuchten Workshop bekommst du 50% Rabatt im AC Foto RENT - Service. Den Code erhältst du nach deiner Buchung per Mail.
    Hier kannst du bei Bedarf Technik ausleihen, welche du beim Kurs gerne mal ausprobieren möchtest.

  • Die Buchung erfolgt individuell. Es wurden in einem Hotel ausreichend Zimmer reserviert. Auch die Bildbesprechungen werden in diesem Hotel erfolgen. Der Preis beträgt etwa 80€ pro Person und Nacht inklusive Frühstück.
    Nach der Buchung erhältst du ein PDF mit weiteren Informationen und Ortsangaben zum Kurs.