DIMENSIONEN
Hier kommt ein kleiner Rückblick auf unsere Reise nach Baltrum im November. Ein paar Fotos von dort konntet ihr hier auf dem Blog schon sehen. Dieses Mal geht es gezielt um etwas, was mich dieses Jahr ganz besonders angesprochen hat. Strukturen.
Die Erkenntnis, dass eine Ansammlung von unendlich vielen Sandkörnern einen großen Strand formt, trifft mich jedes Jahr aufs neue, wenn ich das erste Mal über den Dünenkamm blicke.
Auch wenn ich in den letzten Jahren immer wieder Strukturen im Sand fotografiert habe, war ich vor allem auf Maserungen, Verwerfungen und Unregelmäßigkeiten aus.
Während unsere Workshopgruppe in ihre Aufgabe vertieft war innerhalb eines Kreises am Strand für 30 Minuten auf Motivsuche zu gehen, tat ich es ihnen gleich und versuchte eine möglichst homogene Sandfläche zu fotografieren. Ein Foto welches mich einzeln gar nicht begeistert. Man sieht Sand. Nicht mehr und nicht weniger.
Durch dieses Foto begann ich in den nächsten Tagen jedoch immer weiter auf möglichst gleichförmige Strukturen zu achten ohne dabei zweimal das Gleiche zu fotografieren. So sahen tausende kleine Wellen ebenso gleichförmig aus, wie die von den Wellen aufgeschlagenen Luftbläschen im Spülsaum.
Das Highlight dieser Woche waren für mich mal wieder die riesigen Vogelschwärme, die am Ende der Insel überwintern. Wie tausende Sandkörner bilden hier einzelne Individuen eine Gemeinschaft, die als Schwarm ihren eigenen Kopf zu haben scheint. Dieses wuselige durcheinander so gleichmäßig wie den Sand zu fotografieren stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.
Am Ende bleiben mir vier Bilder, welche jeweils einzeln keine große Bedeutung für mich haben würden. In Kombination zeigen sie für mich das Wunderwerk Wattenmeer, in dem tausende Rädchen ineinandergreifen und man teilweise ganz schön genau hingucken muss, um eine homogene, zwei dimensionale Fläche entschlüsseln zu können.