Wenig genug

Die zweite Woche unseres Online-Kurses führte uns in die Welt des “Negative Space”. Es klingt irgendwie simpel das Wenige zu betonen und den Raum sprechen zu lassen. Doch draußen, zwischen noch blattlosen Ästen und weitestgehend leeren Feldern, fühlte es sich alles andere als einfach an. Mein Blick suchte nach Motiven, nach etwas Greifbarem. Aber da war nichts. Beziehungsweise kaum etwas.

Der Tag fühlte sich „dünn“ an. Ein einzelner Schwan auf einem brachliegenden Feld, ein Mond, der fahl am Himmel stand. War das genug? Immer wieder kam mir der Gedanke: Vielleicht morgen nochmal. Vielleicht sieht es dann besser aus und ich fange einfach nochmal neu an.

Erst am Computer veränderte sich mein Gefühl. Die Bilder, die mir draußen nichtssagend vorkamen, entfalteten in der Ruhe des Bearbeitens und im Zusammenspiel mit den anderen eine ganz eigene Wirkung. Der Schwan stand plötzlich nicht mehr einsam da, sondern in einer Symbiose mit dem Mond. Die Rehe, die Stare – alles, was ich erst für nebensächlich hielt, wirkte im Zusammenspiel auf einmal ziemlich passend und nicht mehr so verloren.

Vielleicht ist das der eigentliche Reiz dieser Technik. Und vielleicht ist es auch die Erkenntnis, dass nicht jedes Bild laut sein muss, um zu wirken.

Sollten dich die Videos aus dem Onlinekurs interessieren findest du diese hier:

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